Europa

Großes Gewimmel im Alentejo

In der portugiesischen Region Alentejo gibt es die größte Artenvielfalt Europas. Das liegt auch an der naturverträglichen Landwirtschaft Paula hat eine Mission. Gerade streift sie durch ein grünes Flusstälchen, unter riesigen Oleandern und mit Flechten überzogenen Steineichen hindurch. Man hört Nachtigallen flöten, das Wasser plätschert. Wie ein fasziniertes Kind, das alles zum ersten Mal sieht, …

Alles auf Moos

Raus aus Riga! Es ist acht Uhr morgens, die Wolken hängen tief. Mārtiņš Sirmais steuert seinen Volvo an spätsowjetischen Plattenbauten vorbei über schnurgerade Straßen in den sich herbstlich färbenden Wald hinein. Dabei schaut er eher ausnahmsweise auf die Straße, meistens aber seinen Gesprächspartner auf dem Beifahrersitz an. „Warum sollte ich frittiertes Moos essen, wenn ich …

Kaukasischer Traum

Wer seine Skier frühmorgens durch das Bergdorf Mazeri trägt, muss erst mal im Slalom um Dutzende Kühe und Ochsen herum. Die stehen hier stoisch auf den schmalen Wegen und erfüllen eine wichtige Funktion: Das Eis ist weniger rutschig, wenn ein gefrorener Kuhfladen darauf liegt. Und es liegen sehr viele Kuhfladen auf den Wegen. „Unsere Designerkühe“, …

Aufstieg der Russen

Vielleicht hätte man einfach die Klappe halten sollen. Und nichts von alpiner Erfahrung und Bergsteigern schwafeln. Denn das hier ist doch etwas ganz anderes. Unter jedem Schritt gibt das glatte Blech nach, es klingt wie Donner. „Psst!“, sagt Anton Vaganov und legt den Finger auf die Lippen. Er tritt stets auf die etwas abstehende Nahtstelle …

Großer Bahnhof

Airbrush-Tattoo gefällig? Oder lieber: „Dein Name auf einem Reiskorn“? Im Angebot wären auch noch zwei Porträt-Karikaturisten, eine fünfköpfige Romafamilie, die herzergreifend singt, sowie ein Harfe spielender Peruaner. Sie alle stehen oder sitzen entlang der Hafenpromenade von Lindau. Und bei allen läuft das Geschäft gut.   Es ist viel los hier, an einem Spätsommertag im September, am …

Freies Land

Der Weg auf die Datscha führt erst einmal durch den Stau. Nichts geht mehr in der Orangerie-Straße, die schnurgerade durch Puschkin führt, vorbei an mondänen Häusern in Mintgrün, Hellgelb und Rosa. „Das ist jeden Freitagabend so, alle wollen zu ihren Sommerhäusern“, sagt Elena, die am Steuer ihres Minis sitzt und uns mitnimmt zum Essen bei …

Beim Speckkäfer

„Der Tod, das muss ein Wiener sein“, sang Georg Kreisler, und in der Tat: In kaum einer anderen Stadt hat man es besser verstanden, mit dem Morbiden augenzwinkernd gute Geschäfte zu machen. Ob das der berühmte Zentralfriedhof ist oder die Kapuzinergruft, in der die Habsburger ruhen. Oder die Sargfabrik, wo nun sogar die Wiener Festwochen …

Schwarm drüber

Was ein echter Forscher ist, der scheut die Hitze nicht und nicht die Kälte. Sercan Bilgin, breitkrempiger Hut, stark gebräuntes Gesicht, dunkler Bart, steht wie sein eigenes Standbild auf der Ruine einer Festung, die vor vielen hundert Jahren von Händlern aus Genua gebaut wurde. Sie wollten von hier oben sehen, welche Schiffe 200 Höhenmeter weiter …